Nun liege ich also im Bett, eingemummelt in zwei Decken, am Ende eines Tages der Widrigkeiten.

In Brandenburg hätte ich den Tag gerne mit einer Meditation im Dom begonnen.
Der war allerdings noch geschlossen, und ich mußte zurück ins Hotel, um mein Zimmer zu räumen. Zweimal wäre mir das zu weit gewesen.

Der Weg aus Brandenburg heraus führt Kilometer lang über Industriegelände, leerstehende Unigebäude, Bahngleise, Neubauviertel und wieder endlose Industrieanlagen. Ein wenig war ich schon darauf vorbereitet, daß es heute kein Spaziergang durch die schönste Natur sein würde. Aber mit Ausnahme der letzten 4 km war ich andauernd neben Bundesstraßen unterwegs.

Kleine Glücksmomente waren ein Supermarkt mit einem Bäckerei Shop, in dem ich etwas zu trinken bekam und dann abseits ein paar Baumstämme, auf denen man sich ausruhen konnte.
Ansonsten fast 20 km ohne auch nur eine Bank oder etwas ähnliches unterwegs zu finden.

Die Pension hier in Bensdorf liegt etwas abseits. Deshalb hatte ich vor, zum Abendessen in das Nachbar Dörfchen zu gehen. Dort waren mehrere Restaurants verzeichnet. Alles Fehlanzeige: in dieser Woche vor Ostern hatte keines geöffnet. Der Wirt hier war dann so nett, ausnahmsweise für mich zwei Würstchen warm zu machen. Was anderes gab es nicht.

Nun also ein karges Mahl für heute und zu guter Letzt scheint noch die Einstellung der Heizung falsch zu sein: es wird nicht warm im Zimmer, und mein frisch gewaschenes Wanderhemd, hängt nun nass im Badezimmer. Es sollte über Nacht an der Heizung trocknen, die nun einfach nicht anspringt. Und deswegen liege ich mit den zwei Decken im Bett. Morgen wird es regnen. Und in alledem bin ich in erster Linie: neugierig.

Weg und Bilder in Komoot: 5. Pilgertag