unterwegs für eine Vision

Autor: Reinhard (Seite 2 von 7)

25. bis 27. Pilgertag: von Lamspringe über Bad Gandersheim und Einbeck nach Northeim

Das sind nun die letzten Tage, die ich noch einmal allein unterwegs bin. Am Dienstag führt mich der Weg von Lamspringe nach Bad Gandersheim, den ich vor 3 Jahren schon einmal gegangen bin. Und ich bin ihn genau so gegangen, wie ich ihn heute gehen will, nämlich entlang des Skulpturenpfades. Dort hatte ich, das war damals an meinem dritten Tag, mein erstes „Durchbruchs“-Erleben beim Pilgern. Ich nenne das so, weil es sich anfühlt, wie wenn eine höhere Macht durch unsere empfundene Abgegrenztheit hindurchgreift.

Ich möchte diese Geschichte hier kurz erzählen, weil sich derartige Erlebnisse beim Pilgern öfter und leichter einstellen als in unserem Alltagsleben. Als ich damals den besagten Skulpturenweg entlang pilgerte, in meinen Gedanken versunken, hatte ich urplötzlich eine besondere körperlich-emotionale Wahrnehmung, die zunächst ganz unerklärlich war. Ich hielt inne, und fühlte mich zurückgezogen zu einer Holzstatue, die als eine der ausgestellten Skulpturen am Wegesrand positioniert war und an der ich achtlos vorbeigegangen war. Beim ersten Betrachten konnte ich an dieser Statue nichts Besonderes finden, außer dass ich das Gefühl hatte, mich mit ihr in einem speziellen Energiefeld zu befinden. Und dann entdeckte ich die Plakette am Boden, die Namen und Künstler der Skulptur benennt: Es handelte sich um eine Darstellung des heiligen Jakobus, dem Schutzpatron der Pilger auf dem Jakobsweg. Dieses Erlebnis hat mich lange beschäftigt.

Und so war ich am Dienstag besonders neugierig darauf, wie ich diese Skulptur denn 3 Jahre später, wieder auf dem Pilgerweg, erleben würde. Ich habe beim Vorbeiwandern dann fast jedes Kunstwerk fotografiert und wunderte mich sehr, als ich, fast am Ende des Weges, am heiligen Jakobus immer noch nicht vorbeigekommen war.

Mein Freund Theo, in dessen Zentrum ich am Abend die Veranstaltung machen würde, und bei dem ich übernachten konnte, kam mir auf dem Weg entgegen, und konnte sich auch nicht erklären, wieso dieser heilige Jakobus auf dem Weg nicht zu finden gewesen war. Im Internet recherchierten wir dann, wo wahrscheinlich diese Statue stehen sollte. Theo fuhr mich mit dem Auto den halben Weg nach Lamspringe zurück und wir machten uns an geeigneter Stelle auf die Suche. Unglaublich, aber wahr: der Heilige Jakobus stand da, wo wir ihn vermuteten, und ich war an ihm vorbeigelaufen ohne ihn zu bemerken – ein kleines Kunststück: die Statue ist 3 Meter hoch.

Und so hatte ich ein weiteres Mal über das Thema Wahrnehmung und Achtsamkeit nachzuspüren. Jenseits aller persönlichen Bezogenheit in diesem Thema war es für mich aber auch interessant zu sehen, wie sehr Resonanz- Phänomene solche der augenblicklichen Verfasstheit sind.

Die Veranstaltung am Abend im Zentrum für Salutogenese war klein, intim und schön. Anke und Anna waren extra aus Gerode angereist – was mich sehr gefreut hat – um den Ablauf der letzten Tage zu besprechen. Vorher kam noch ein Journalist der Northeimer Zeitung vorbei, um mich zu interviewen. Er versprach, mir den Text zuzuschicken und auf die Veranstaltung am Freitag in Göttingen hinzuweisen. Den Abend beschloss ich im intensiven Gespräch mit Theo ganz oben unter dem Dach seines Hauses, in Sichtweite des Gandersheimer Doms.

Weg und Bilder in Komoot: 25. Pilgertag, von Lamspringe nach Bad Gandersheim

 Am Mittwoch brach ich früh auf, weil der Weg nach Einbeck zwar nicht sehr weit, aber mit einigen sehr steilen Strecken zu erwarten war. Wieder schien die meiste Zeit die Sonne, der Weg durch viele gelbe Rapsfelder an den Höhenzügen zwischen Gandersheim und Einbeck entlang war sehr schön, und das wirklich steile Stück oberhalb von Einbeck fiel mir überraschend leicht, es ging einfach sehr, sehr langsam voran.

Die Pension in Einbeck war noch einmal ein Geschenk, und die alte Fachwerkstadt Einbeck mit dem kleinen Inder mittendrin ebenfalls.

Weg und Bilder in Komoot: 26. Pilgertag, von Bad Gandersheim nach Einbeck

Der Weg heute am Donnerstag war etrem unterschiedlich – von wunderschöner Auenlandschaft bis hin zu Betongräusligkeiten an der ICE-Trasse.

Nun sitze ich ganz oben über der Stadt Northeim, und ruhe mich von dem doch recht steilen Anstieg zu Ute noch etwas aus. Sie wohnt direkt neben dem Jakobsweg, der oberhalb ihres Grundstücks entlangführt, und hat mich zur Übernachtung eingeladen. Ich freue mich darauf, obwohl die 3 Tage jetzt allein unterwegs auch noch einmal gut waren.

Weg und Bilder in Komoot: 27 . Pilgertag, von Einbeck nach Northeim

24. Pilgertag: Von Westfeld nach Lamspringe

Dieser Tag heute war wieder einmal ganz besonders. Die Kulturherberge, von einem Wochenendmusikfestival noch leicht verwüstet, mit einem leeren „Pilger Kiosk“ trieb uns dann früh aus dem Haus. Und das war letztlich auch sehr gut so.
Der Weg entlang eines Höhenzugs, der Rennsteig, ein jahrhundertealter Verbindungsweg von Hildesheim nach Süden, ist in dieser Jahreszeit wunderschön; nach kurzer Zeit waren wir nur noch in der Sonne unterwegs, und während es morgens noch sehr kalt war, mussten wir auf dem bergigen Weg dann Stück für Stück Kleidung ablegen.

Nach einiger Zeit wollten wir zu einer kleinen Besinnung anhalten, und dabei musste ich feststellen, dass mein Anorak, den ich – wie ich dachte – sorgfältig auf dem Pilgerwagen verstaut hatte, weg war. Er musste sich unterwegs auf den letzten Kilometern unbemerkt von dort gelöst haben.
Merlin überredete mich, mit dem ganzen Gepäck dazubleiben, und er, ein wirklicher Profiwanderer, ist den Weg zurückgegangen, um nach dem verlorenen Teil zu suchen. Er hat ihn tatsächlich gefunden, und das hat über eine Stunde gedauert.

In dieser Stunde erlebte ich einen extremen inneren Prozess. Ich habe die Zeit für eine Art Gehmeditation genutzt, die in mir viele Aspekte bewegte, die mit meinem persönlichen Pilgerthema zu tun haben. Ich möchte hier nur andeuten, dass das mit Fürsorge für mich und andere und der dazugehörigen Achtsamkeit zu tun hat. Und diese Unachtsamkeit hier hat einen ganz deutlichen Bezug zu der Unachtsamkeit vor einigen Tagen, in der ich mich selbst verletzte. Es ist ein typisches Pilgererlebnis, wie ich das von meinem Weg vor 3 Jahren her kenne: Ich fühle mich in jeder Zelle meines Körpers angefasst und von starken Emotionen überwältigt. Ohne sofort intellektuell zu verstehen, ist doch klar, dass das Erleben eine äußerst wichtige Bedeutung hat. Ich bin sehr froh, mit meinem Freund länger darüber sprechen zu können, weiter durch die sonnige wunderschöne Landschaft zu wandern, um dann in dem Flecken Lamspringe anzukommen, wo Merlin den Bus zurück nach Hildesheim nimmt.

Kein Cafe und kein Restaurant hat an diesem Montag geöffnet. So begnüge ich mich mit meinen Notvorräten und spüre noch lange im Klosterpark meiner bleibenden inneren Aufregung nach. Diesen Text schreibe ich am späten Abend im Zimmer meiner Pension.

Weg und Bilder in Komoot: 24. Pilgertag, von Wernerhöhe nach Lamspringe

21.-23. Pilgertag: Nach, in und von Hildesheim

Am Freitag begleitet mich mein Freund Merlin, und wir treffen uns schon in Hildesheim am Bahnhof, um gemeinsam nach Sarstedt zu fahren, genau dahin, wo ich am Tag zuvor den Weg beendet hatte. Er führt meist direkt an der Innerste entlang, und ist ähnlich schön (und mir unbekannt) wie der vom Vortag.

Es hat etwas Seltsames an sich, dann in die Stadt hinein zu wandern und nun pilgernd die Wege zu gehen, die ich sonst als Spaziergänger unterwegs bin.
Ich bin früh zu Hause, und neugierig auf die Abendveranstaltung in der Martin-Luther Kirche, die in der Zeitung recht groß angekündigt war. Es ist dann ähnlich wie in Wolfsburg, die Unterstützung durch die Kirchengemeinde erweist sich als hilfreicher als die publizistische Ankündigung. Hierher kommen natürlich auch einige meiner Freunde, und so bin ich mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.

Die Übernachtung im „eigenen Bett“ fühlt sich dann wieder eher fremd an. Während der Pilgerreise gibt es zwischendurch immer noch und immer wieder etwas zu organisieren, dadurch ist auch der Kontakt zu meiner Frau Sylvia beeinträchtigt. Sie hatte für wunderbaren Blumenschmuck gesorgt, der den etwas tristen Gemeinderaum für Impuls, Gespräch und Meditation deutlich aufwertete. Ausgerechnet davon hatte niemand ein Bild gemacht, und ich selbst war viel zu beschäftigt, um daran denken zu können. Schade.

Weg und Bilder in Komoot: 21. Pilgertag, von Sarstedt nach Hildesheim

Ebenfalls in der Zeitung angekündigt war der Rund-Pilgerweg um Hildesheim herum, der am Samstag vor der Godehardikirche begann.

Es waren über 20 Personen, die sich dort einfanden und eine interessante Mischung aus Freunden, diesmal vielen Interessenten, die durch die Zeitung aufmerksam geworden waren und Gemeindemitgliedern: Lutz Krügener, der Pastor der Martin-Luther Gemeinde, in der am Freitag die Veranstaltung stattfinden konnte, hatte zufälligerweise für denselben Tag einen Pilgerweg geplant, den er dann mit meinem zusammenlegte. Da wir uns auf Anhieb gut miteinander verstanden, wechselten wir uns ganz selbstverständlich in den Impulsen und Anleitungen, die wir den Tag über einbrachten, ab.

Es wurde ein sehr schöner Tag, in dem im ersten Teil auf dem längeren Weg zum Kloster Marienrode und zurück in die Stadt zur Sankt Mauritius Kirche das Unterwegssein auf dem Pilgerweg im Vordergrund stand, und dann im zweiten Teil in den großen Kirchen Sankt Michaelis, dem Dom und der Godehardi Kirche das Innehalten zu bestimmten Themen.

Ein besonderer Bezug darf hier nicht fehlen: im Kloster Marienrode, auf dem Betriebshof, waren bis vor wenigen Wochen die Sandsteinplatten gelagert, die beim Umbau des Hildesheimer Doms vom Domhof Gelände dorthin ausgelagert waren. Durch eine äußerst glückliche Fügung sind diese Steine inzwischen als Schenkung im Kloster Gerode gelagert und warten darauf in der nächsten Ausbaustufe im Innenraum der Geroder Klosterkirche als Bodenbelag ihrer neuen Bestimmung entgegenzugehen: Im Jubiläumsjahr 2024 wird dann dieser Raum zunächst schon für Open Air Veranstaltungen genutzt werden können. Meine Pilgeraktion und eure Spenden werden dazu einen wichtigen Beitrag leisten!

Weg und Bilder in Komoot: 22. Pilgertag, Rundpilgerweg Hildesheim

Am Sonntag stand dann der Aufbruch aus Hildesheim auf die letzten Etappen des Wegs an. Wieder war Merlin dabei, der mich 3 Tage begleiten konnte, außerdem meine Freunde Detlef und Matthias, der leider nur ein Stück des Weges mitgehen konnte. Wir vier Männer begannen den Weg beim Labyrinth im Kloster Marienrode. Es ist nach dem Vorbild des Labyrinths in der Kathedrale von Chartres gestaltet, und wie der Pilgerweg ein anderes mächtiges Symbol für unseren Lebensweg, der in vielen Irrungen und Windungen doch sein Ziel in der Mitte, die die Verschmelzung mit Gott symbolisiert, erreicht.

Von hier aus konnten wir ein großes Stück des Weges der via Skandinavica folgen, die jetzt durch die abwechslungsreiche und bergige Landschaft zwischen Hildesheim und dem Harz führt. Und hier freute ich mich auch über die Unterstützung, die ich von meinen Freunden erhielt, um mit dem Pilgerwagen manche steile Strecke zu bewältigen.

Das Wetter war immer noch recht kühl, aber deutlich besser als es von der Vorhersage her zu erwarten war. Unser Ziel, die Kulturherberge in Westfeld, erreichten wir frühzeitig genug, so dass Detlef vom Nachbarort aus seinen Bus zurück nach Hildesheim erreichte, und ich mir mit Merlin ein bescheidenes Mahl zubereiten konnte – mit den Lebensmitteln, die wir mitgebracht hatten.


Weg und Bilder in Komoot: 23. Pilgertag, von Hildesheim nach Wernerhöhe

19. und 20. Pilgertag: Von Burgdorf über Hannover nach Sarstedt – mit einem kleinen Erschrecken

Ich komme meiner Heimatstadt Hildesheim näher. Es erreicht mich die Nachricht, dass in der Hildesheimer Zeitung die Veranstaltung am Freitag und der Pilgerrundweg am Samstag (beides zusammen mit Pastor Lutz Krügener) groß angekündigt worden ist. Die Chancen auf eine rege Teilnahme sind also gut.

Ich bin derweil (am Mittwoch) aus meiner kleinen türkischen, familiären Pension in Burgdorf – wieder bei schönstem Wetter – aufgebrochen. Sowohl das Städtchen als auch die Landschaft drumherum begeistern mich. Wie in den Tagen vorher schon bin ich verwundert durch eine vermutete Rübenwüste gepilgert, die dann ganz anders war als vorgestellt.

Und dann passiert es.

Obwohl ich vor- und umsichtig abseits der Wege im Wald unterwegs war, bricht ein stabil anmutender Baumstamm unter mir zusammen und ich ziehe mir eine leichte Verletzung am Oberschenkel zu, die zunächst recht schmerzhaft ist, nach Behandlung mit meinen mitgeführten Hausmitteln erträglich erscheint, mich aber nach einigen Kilometern doch zum Aufgeben bereits in Kirchhorst zwingt. Es wird so der kürzeste Pilgerweg, keine 10 km.

Natürlich sind da sofort die Sorgen präsent, wie das weitergehen kann. Nun: zunächst sitze ich im Bus nach Hannover, der mich mitten in die Stadt bringt. Kurz vor der Bushaltestelle habe ich noch ein besonderes Erlebnis in der kleinen Kirche am Weg, die wundersamerweise leer und offen ist und mit einem Kreuz am Altar versehen, das mich berührt und fasziniert und mir wie „geschickt“ zu meiner Verletzung erscheint: Es ist ein gleichschenkeliges Kreuz aus Ruten geflochten, in das frisch aufsprießende Zweige geflochten sind. Es ist das Leben im Tod, das Neue im Sterbenden, die Hoffnung im Schmerz!

In Hannover werde ich von meinen Freunden Erika und Konrad erwartet, allerdings nicht so zeitig!

Wie gut es ist, die Sorgen teilen zu können! Es stellt sich heraus, dass die Verletzung trotz des Schmerzes recht oberflächlich ist und ich beginne wieder Hoffnung zu schöpfen, dass ich am Donnerstag doch weiterpilgern könnte; es hat sich Claudia zum Mitpilgern angemeldet, die selbst etwas vorsichtig mit der zurückzulegenden Strecke war und so vereinbaren wir noch per SMS, mit der Tram ein wenig weiter aus der Stadt rauszufahren und uns so zu treffen, dass bis Sarstedt ca. 15 km zu gehen sein würden. Ich bin in vorsichtiger Hoffnung, dass sich die Schürfung über Nacht beruhigen könnte.

Am Abend ist zunächst im Seminarraum meines Freundes Matthias im NIS Hannover eine weitere Veranstaltung geplant. Er selbst kann gar nicht dabei sein, die Zeitung hat das nur sehr versteckt und minimal angekündigt und so wird es mit 9 Teilnehmenden eine intensive und intime Runde im Freundeskreis von Menschen, zu denen eher „familiäre“ Bezüge bestehen. Für mich ist es sowieso Heimat, seit 15 Jahren leiten wir gemeinsam dort die monatlichen Mittwoch-Morgen-Meditationen an und nun wächst auch dort das Interesse am Friedensort Gerode. Neben den Spenden ist das immer ein zweiter Gewinn: die Menschen, die kommen, werden aufmerksam und neugierig auf den Ort, dem ein solches Projekt gewidmet ist.

Am Donnerstagmorgen kann ich feststellen, dass sich die Wunde beruhigt hat, ich kann nicht gut sitzen aber offensichtlich gut gehen. Nach einem herzlichen und berührenden Abschied – Erika und Konrad singen mir den irischen Reisesegen, der mich auch in Berlin auf den Weg gewiesen hat, fahre ich mit der Straßenbahn und mit erstarktem Mut zum vereinbarten Treffpunkt im Süden der Stadt. Claudia und ich waren uns schon in Gerode begegnet und wir finden schnell einen meditativen Einstieg in den Tag. Ich spreche über meinen Vorbehalt, dass ich mir nicht sicher sein kann, den ganzen Weg zu schaffen.

Das Wetter ist traumhaft, die Landschaft entlang der Leine, der Innerste und der Giftener Seen ist wunderschön. Und es fällt mir nicht schwer, den ganzen Weg dabei zu bleiben. Es hat sogar eine tiefere Dimension, die ich nur andeuten kann: Die „Wunde“ schmerzt nicht und hindert mich nicht und doch ist sie dauernd präsent.

Wir erreichen die alte Saarstedter St. Nicolaikirche, die wir uns als Pilgerziel gesetzt hatten, um den Tag rituell ausklingen zu lassen. Sie ist verschlossen.

Aber sie bleibt es nicht. Wir, (und besonders ich mit meinem Pilgerwagen) als „Nicht-Touristen“ erkennbar, werden von einem Mann angesprochen, der sich als Kirchenvorstand vorstellt und für uns beide die Kirche aufschließt. Und so haben wir einen guten Ort, die gemeinsame Zeit besinnlich zu beenden.

Claudia fährt mit der Straßenbahn zurück und ich gehe zum Zug, um diesen Tag entgegen der Planung mit einer Fahrt nach Hause in Hildesheim abzuschließen, wo ich die immer unwichtiger werdende Verletzung besser versorgen kann. Und hier schreibe ich am Tagesende noch diese Zeilen.

Weg und Bilder auf Komoot: 19. Pilgertag, von Burgdorf nach Hannover

Weg und Bilder auf Komoot: 20. Pilgertag, von Hannover nach Sarstedt

18. Pilgertag: von Sievershausen nach Burgdorf

Ich bin in einem kleinen Häuschen abseits untergebracht, als ich am nächsten Morgen zurückkomme und den Schlüssel abgebe, erreicht mich wieder diese besondere Energie, die vielleicht auch mit den dort aufgestellten mächtigen Skulpturen zu tun hat.

Mit Empfehlungen zu den schönen Dörfern in der Nähe des vor mir liegenden Weges breche ich auf. Das Wetter ist wunderbar geworden, und die Empfehlungen erweisen sich als überaus stimmig. Ich mache mehrere Pausen, beobachte die Störche auf dem Kirchendach, mache Rast in einem kleinen Museumsdorf mit nachgebauten Häusern aus der Eisenzeit und bin sehr gut unterwegs.

Sogar ein Regenschauer, der mich vollkommen überrascht, weil er in keiner App angekündigt war, kann mir nichts anhaben: „Zufällig“ erreiche ich nach 5 Minuten im Regen eine Art Bushaltestelle mitten im Wald, wo ich mich für eine halbe Stunde unterstellen kann. Und dann geht es weiter durch die frühlingshafte Landschaft nach Burgdorf.

Es war bisher einer meiner schönsten Pilgertage und es gibt einen Zusammenhang mit der Landschaft, durch die ich wandere: auch hier gibt es Spargelfelder, aber die sind viel integrierter und weniger umweltverschmutzend als ich das in Brandenburg erlebt habe. Und ohne den Berlinern jetzt nahe treten zu wollen: ich würde schon deshalb den Burgdorfer Spargel dem Beelitzer immer vorziehen.

Weg und Bilder in Komoot, 18. Pilgertag: von Sievershausen nach Burgdorf

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